Ein Dutzend fürs Wandern

Mit der Schörhof-Packliste in die Berge

Der nächste Familienurlaub ist gebucht. Aktiv soll er werden und voller Erlebnisse, den urbanen Pfad einfach mal eine Woche lang hinter sich lassen – da drängen sich gleich einige Fragen auf. Was müssen wir alles mitnehmen, damit uns die Berge nicht unsanft abwerfen? Mehr als den halben Kleiderschrank auf jeden Fall, sagt die fürsorgliche Mama. Es reist sich besser mit leichtem Gepäck, warnt so mancher Papa.

Wir helfen euch dabei, die optimale Balance zu finden und legen euch dafür unsere Packliste fürs Wandern ans Herz. Nehmt mindestens „Alle Neune“, besser aber gleich das volle Dutzend der Schörhof-Packliste mit – so brecht ihr gut ausgerüstet aber auch unbeschwert zu den schönen Gipfeln und Hütten in unserer Region auf.

Die ultimative Schörhof Wander-Packliste

Die richtigen Wanderschuhe

Das Wichtigste zuerst. Unsere Füße tragen uns ein Leben lang, und beim Wandern werden sie schonmal deutlich intensiver beansprucht als im Alltag. Das Um-und-Auf ist die Wahl der richtigen Sohlenhärte. Diese ist abhängig von der Beschaffenheit des Geländes, auf dem ihr euch bewegen wollt. Eine weiche Sohle ist sehr griffig und rollt gut ab – genau richtig für Wald- und Wiesenwege. Im steinigen Gebirge, etwa in höheren Lagen, kann es damit aber ungemütlich werden, wenn zu viel Druck von scharfen Felskanten auf die Füße kommt – hier braucht es härtere Sohlen und sehr robustes Obermaterial.

Praktische Wanderhose

Die erste Entscheidung orientiert sich an den Temperaturen: Lang oder kurz, kalt oder warm? Vor allem im Frühling und im Herbst ist der Morgen oft nicht wie der Tag – Zwiebelschalenwetter nennen wir das. Weil wir aber ohnehin auf der Suche nach Kompromissen sind, tun wir das auch bei der Wahl der richtigen Wanderhose: Wie wär’s mit einer Zip-off-Variante? Hat die Tageswärme erstmal richtig eingesetzt, kürzt man die Hose einfach und trennt sie an einem einfachen Reißverschluss oberhalb der Knie ab. Wichtig bei jeder Variante ist ein robustes Material, damit hält sie querliegenden Ästen, Reibung auf schiefrigen Holzbänken, etc. stand. Praktisch sind großzügige Seitentaschen – Dinge, die darin verstaut sind, stören bei sportlichen Schritten im Gelände nicht und außerdem eignet sich die Hose so auch darüber hinaus mal als Arbeitsmontur beim Heimwerken.

Atmungsaktives Funktionsshirt

Beim Erklimmen der Berge kommen die meisten sehr schnell ins Schwitzen. Wer nicht die längste Zeit des Tages in einem vom Schweiß durchnässten T-Shirt verbringen und Erkältungen riskieren will, der sollte zum Wandern unbedingt auf die richtige Faser von „Leiberl“ und Co. achten. Funktionelle Materialien wie Merinowolle sorgen für ein wohlig trockenes Gefühl auf der Haut, obwohl sie das natürliche Schwitzen natürlich nicht verhindern können und sollen. Funktionsshirts sind leicht und können sehr klein zusammengelegt werden – da macht es Sinn, einige mehr zum Wechseln mitzunehmen.

Fleece-Oberteil

Besonders für jene, die früh am Morgen schon aufbrechen oder die den Abend noch lange draußen auskosten, empfiehlt sich ein Oberteil aus Fleece. Die raue Oberfläche dieses Materials sorgt für ein beeindruckendes Wärmegefühl und muss dafür auch überhaupt nicht dick beschaffen sein – mit guter Qualität geht das völlig platzsparend und ohne unangenehme elektrostatische Ladung.

Wasserdichte Jacke

Wasserdicht ist schnell mal eine Jacke. Unser Tipp: Achtet vor allem darauf, dass diese gefragte Eigenschaft nicht auf Kosten der Atmungsaktivität geht. Sonst werdet ihr nämlich erst recht nass. Nicht vom Regen, aber – noch unangenehmer – vom übermäßigen Schweiß, den ein billiger „Plastiksack“ beschert. Eine Jacke mit guter Membrane arbeitet wie ein Filter, lässt Schweiß nach außen verdampfen, während kein Wasser nach innen durchdringen kann. Für einen kleineren Ausflug reicht es statt „wasserdicht“ oft auch schon mit „wasserabweisend“: Hochwertige Softshell-Jacken etwa lassen fast alle Tropfen abperlen und sind dabei enorm atmungsaktiv und bei jeder Bewegung angenehm zu tragen.

Funktionsunterwäsche

Ein absolutes Muss. Da investiert schon manch einer in eine tolle, herzeigbare Marken-Outdoor-Jacke, die alle Stückeln spielen würde und vergisst dann aber auf die funktionelle Unterwäsche. In so einem Fall verhält es sich wie bei einem Auto ohne Motor – mehr Schein als Sein. Denn näher als die Jacke liegt unserer Haut die Unterwäsche und wenn die nicht mindestens das kann, was später die oberen Schichten fortführen sollen, nämlich den Schweiß nach außen zu transportieren, dann klebt einem das nasse Textil unangenehm am Körper. Gute Funktionsunterwäsche ist meist elastisch und liegt einigermaßen eng an der Haut, um den Schweiß zum Abtransport erreichen zu können, noch ehe dieser etwa am Rücken entlang runterrinnt. Dabei ist sie dennoch sehr komfortabel zu tragen.

Wandersocken

So wie die Jacke mit dem Unterhemd ein gutes, funktionelles Zusammenspiel braucht, ist auch der beste, atmungsaktivste Schuh von der vermeintlichen Kleinigkeit der Socken darunter abhängig. Ein optimales Maß an Elastizität hält ihn auf der gewünschten Position, verhindert ein Hinunterrutschen und unangenehme Falten bzw. Materialstau am Spann. Verstärkungen an den richtigen Stellen tragen dazu bei, Blasen zu verhindern und nicht zuletzt ist hochwertiges Material auch an den Füßen der Garant für ein optimales Klima.

Wanderstöcke

Es kommt nicht von Ungefähr, dass uns manche Lebewesen, die sich auf allen Vieren bewegen können, einiges voraushaben. Wanderstöcke sind nichts für ältere Menschen Exklusives, sondern helfen allen, kraftsparend und deutlich effizienter als ohne, die Ziele in luftigen Höhen zu erreichen. Hier handelt es sich nicht um einen Ausrüstungsgegenstand der mühsam mitgeschleppt werden müsste, sondern um ein Tool, mit dem viele Höhenmeter mit Leichtigkeit genommen werden können – der Vergleich macht sicher. Tipp: In der Länge verstellbare Teleskopstöcke mit angenehmen Korkgriffen sind spitze, da man sie so immer in der optimalen Länge zur Verfügung hat – bergauf etwas kürzer, und etwas länger mit spitzem Winkel am Ellenbogen, wenn es das Gelände dann wieder hinunter geht.

Rucksack

Je nach Art und Dauer der Aktivität geht es beim Rucksack darum, die richtige Größe zu nehmen. Wer sich zu einem größeren Abenteuer mit Übernachtung im Schlafsack aufmacht, wird um etwas mehr Stauraum nicht herumkommen. Für Tageswanderungen reicht zumeist ein Modell mit 20 Litern – ja, so wird’s gemessen – Fassungsvolumen. Ergonomische Faktoren sind ganz entscheidend, geht es dabei schließlich neben dem Tragekomfort auch um die Gesundheit. Das Herzstück eines guten Rucksacks ist daher immer sein Tragegestell. Unterschiede gibt es bei der Unterteilung des Stauraums: Viele Modelle bieten auch die Möglichkeit, Jacken und Wanderstöcke außen zu befestigen um innen Platz zu sparen. Praktisch ist es, eine passende Regenhülle für den Rucksack dabei zu haben – manchmal ist diese schon im Rucksack integriert und in einem kleinen Fach hinter einem Reißverschluss versteckt.

Neun Dinge also, und das wars dann auch schon – hatte Papa ja recht. „Jein“, denn wir finden, dass Mutti schon richtig liegt, wenn sie meint, da fehle noch etwas. Diese zusätzlichen Dinge braucht man entweder nicht unbedingt, nicht immer oder hoffentlich nicht, trotzdem sind sie alles andere als Übergepäck und wir können nur empfehlen, sie mit in den Rucksack zu packen.

3 Dinge mehr fürs unbeschwerte Bergerlebnis – mehr als nur Nice-to-haves

Verpflegung

Bei insgesamt 550 bewirtschafteten Almhütten im Salzburger Land kann man sich auf Speis und Trank auch in luftigen Höhen wahrlich verlassen. Von der zünftigen Brettljause mit fassfrischem Bier und einem Schnaps hinterher bis zu warmen Almklassikern wie Pinzgauer Kaspressknödeln ist für alles bestens gesorgt. Doch was, wenn der kleine Hunger oder Durst schon während des Aufstiegs kommt?

Viele idyllisch gelegene Rastgelegenheiten laden bestimmt schon entlang des Weges zu einer kurzen Pause ein, da möchtet ihr bestimmt gleich eine Stärkung zu euch nehmen. Packt daher eine Brotdose und eine Trinkflasche mit ein. Nirgends schmeckt die morgens selbst zubereitete Jause so gut wie auf einem mit Aussicht gesegneten „Bankerl“ in den Bergen. Und die Trinkflasche könnt ihr oben angekommen nach Herzenslust mit klarem Gebirgsquellwasser nachfüllen. Tipp: Vor allem die Trinkflasche sollte aus schadstofffreiem Material sein – eine Aluminium- oder Edelstahlflasche ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern hält die Temperatur der eingefüllten Getränke für längere Zeit fast konstant.

Für alle Fälle

 Wander- oder Bergschuhe begleiten kaum jemanden so häufig wie die lässigen Sneakers, normale Sportschuhe oder andere alltägliche Latschen. Unsere Füße sind daher weniger an diesen Untersatz gewohnt, was mitunter zu Problemen führen kann. Auch mit den besten Modellen ist man nicht immer vor Unbehagen gefeit, besonders bei neuen Tretern kann es immer mal vorkommen, dass sie sich erst von dann von ihrer komfortablen Seite zeigen, wenn sie schon etwas eingelaufen sind. Zu aller Sicherheit also ein Erste-Hilfe-Set mit Blasenpflaster einpacken, damit schon beim ersten Anflug etwaiger Beschwerden reagiert werden kann und kleine Wehwehchen gleich im Keim erstickt werden.

Unser Tipp: Damit es erst gar nicht so weit kommt, könnt ihr vorbeugend Hirschtalgcreme an den sensiblen Stellen eurer Füße auftragen – so verhindert ihr ein Wundwerden der Haut.

Last but not least: Immer einen Blick aufs Wetter werfen. Sonnenschutz ist speziell in der Höhe sehr wichtig. Daher unbedingt eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor auftragen. Eine geeignete Sportsonnenbrille zeichnet sich durch optimalen Halt aus. Auch ein kurzes Gewitter mit ergiebigen Güssen ist in den Bergen selbst an den schönsten Sonnentagen schnell mal aufgezogen. Das soll auch schon der beste Stratege mal falsch eingeschätzt haben. Warum also nicht noch eine Regenhose mit rein in den verbleibenden Stauraum?! Wenn ihr traumhafte Tage am Berg gerne lange auskostet und euch mal dazu verleiten lässt, den Rückweg erst nach Einbruch der Dämmerung in Angriff zu nehmen, dann macht das eurer Sicherheit zuliebe bitte nie ohne eine gute Stirnlampe.

Für euren Mehrwert

Jetzt habt ihr wirklich schon alles Notwendige für einen traumhaften Wandertag dabei. Weil nach der Pflicht noch die Kür kommt, möchten wir euch abschließend noch an einige nützliche Dinge erinnern, mit denen ihr noch mehr aus eurem Vergnügen herausholen könnt. Genießt das Privileg eures traumhaften Ausblicks von oben und nehmt bei klarem Wetter ein Fernglas mit. Neuere Modelle sind handlich und klein. Die beeindruckende Fernsicht über die massiven Gebirgsketten hinweg ist einfach faszinierend. Interessierte können das Ursprüngliche der Natur mit den technischen Möglichkeiten unserer Zeit verbinden und ein GPS-Gerät mitnehmen. So lässt sich nicht nur digital navigieren, sondern ihr könnt Wegstrecke, Höhenmeter und weitere Daten zu eurer Wanderung aufzeichnen und danach in Ruhe ansehen. Auch für Smartphones gibt es dazu entsprechende Applikationen.

So, jetzt ist das Dutzend an Sachen voll und vielleicht auch der Rucksack. Wenn dieser richtig eingestellt ist und die Qualität der Ausrüstung stimmt, dann sollte es aber bei leichtem Gepäck geblieben sein und einem unbeschwerten Wandervergnügen nichts mehr im Wege stehen.

Unser diplomatisches Fazit zum optimalen Ausmaß an Wandergepäck lautet:

„So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“