Auf spirituellem Pfad:

Zur Wallfahrtskirche Maria Kirchental

Das Idyll einer besonderen Wallfahrtskirche und der wildromantische Weg dorthin: Der Besuch des „Pinzgauer Doms“ ist das perfekte Halbtagesprogramm für Schörhof-Gäste, ob auf sportlicher oder rein genüsslicher Tour.

Malerisch eingebettet steht sie inmitten eines kleinen Weilers auf 872 Metern Seehöhe am Fuße der Loferer Steinberge, die Wallfahrtskirche Maria Kirchental. Als römisch-katholische Pilgerstätte ist sie die bedeutendste im Salzburger Innergebirg, auch viele Gläubige aus dem benachbarten Tirol, Oberösterreich und Bayern suchen die spirituelle Kraft dieses Ortes hoch über St. Martin bei Lofer. Die dem Dekanat Saalfelden bzw. der Erzdiözese Salzburg zugehörige Kirche unter dem Patrozinium von Mariä Geburt steht selbstverständlich unter Denkmalschutz. Alterzbischof Georg Eder bezeichnete Maria Kirchental einmal als den „Bergkristall unter den Wallfahrtsorten“.

Erbaut wurde die barocke Kirche ab dem späten 17. Jahrhundert nach den Plänen des Grazer Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach. Unter der Leitung von Baumeister Stefan Millinger, eines gebürtigen St. Martiners, konnte der schöne Gnadenort schon zur Jahrhundertwende fertiggestellt und 1701 eröffnet werden. Maria Kirchental besitzt die bedeutendste Sammlung von Votivgaben in Österreich. Das Gnadenbild der Kirche stammt aus der Zeit um 1400 und wird einem unbekannten Künstler der Spätgotik zugerechnet. So, jetzt wisst ihr schon einiges über dieses lohnende Ziel – machen wir uns also auf den Weg!

Als kleine Wanderung oder mit dem E-Bike?

So ruhig und abgeschieden das spirituelle Ensemble auch liegt: Maria Kirchental ist sehr gut erreichbar, ob zu Fuß, mit dem E-Bike oder – wenn’s sein muss – auch mit dem Auto. Pedalrittern liegt der Radweg hier am Schörhof zu Füßen, rund 18 Kilometer sind es bis zum Mauthäuschen, einen Steinwurf entfernt vom kleinen Ortszentrum St. Martins. Kehre für Kehre, nicht allzu steil mit einer Höhendifferenz von gerade einmal rund 240 Metern, geht’s dann entlang der Forststraße hinauf. Wer den Kraftplatz lieber zu Fuß erklimmt, der tut dies über den Ölbergweg / Pilgersteig – in maximal einer Stunde ist es selbst bei gemächlichem Tempo für alle geschafft.

Wanderer haben’s hier schön schattig und kühl – ein herrliches Gefühl, die Füße ins sanft fließende Gebirgsbächlein zu legen. Schon bald führt der schmale Weg bei der Ölbergkapelle vorbei. Stimmige Gemälde und liebevoll angelegte, kreativ ausgeschmückte Bankerl laden schon entlang der Strecke immer wieder zum kurzen Innehalten ein. Weiter durch den frischen Bergwald, nähert man sich dem imposanten Felsentor, wo – gerade noch so – alle durchpassen sollten. Von dort sind es nur noch rund fünf Minuten bis zum romantischen Marterl, nach dem sich das Ziel offenbart. Zur Rechten findet sich mit dem Kirchentalwirt eine traditionsreiche Gaststätte zur gemütlichen Einkehr, auf der Speisekarte finden sich besonders viele regionale Schmankerl.

Ruhe und Romantik beim Pinzgauer Dom

Im Winter startet man beim Kirchentalwirt übrigens ins Rodelvergnügen – umgeben vom romantischen Fackelspalier taucht man bei Traumkulisse an und stürzt sich in die 2,2 Kilometer lange, beleuchtete Naturrodelbahn. Doch zurück in der warmen Jahreszeit, empfehlen wir allen, sich genügend Zeit zu nehmen für die Kraft dieses zauberhaften Fleckchens Erde. Unter schattenspendenden Bäumen Platz nehmen, in sich gehen und die Gedanken einfach mal schweifen lassen – soviel Zeit muss sein, oder? Ein besonderes Gemäuer ist auch das „Haus der Besinnung“, gleich neben der Kirche. Gemeinsam betrieben von den Herz-Jesu-Missionaren und den Missionaren Christi, finden hier neben Besinnungstagen auch Meditationseinheiten, Bibelwochen und weitere sinnstiftende Zusammenkünfte fern von Trubel und Hektik statt.

Für viele ist Maria Kirchental Ziel, für manche aber auch Ausgangspunkt: Sportlich-ambitionierte Bergsteiger machen sich von hier aus auf zu den schönsten Gipfeln der mächtigen Steinberge – Freiheit pur, für die sportliche und die genüssliche Gangart, für alle, die davon wissen. Liebe Schörhof-Freunde, wir haben ihn sehr, sehr gut „versteckt“, unseren „Pinzgauer Dom“. Euch wollen wir ihn trotzdem ans Herz legen, oder gerade deshalb: als echten Geheimtipp eben!

St. Martin bei Lofer Ortsansicht

St. Martin bei Lofer

Fotos (c) ChrisTEXT.com